Schutzpotenzial der Grundwasserüberdeckung
Projektanfang: 01.01.2002
Projektende: 31.12.2005
Projektstand: 31.12.2005
Hintergrund:
Das Schutzpotenzial der Grundwasserüberdeckung bewertet die Schutzwirkung der ungesättigten Zone einschließlich des Bodens über dem oberen zusammenhängenden, wasserwirtschaftlich nutzbaren Grundwasserleiter mit potenziellem Grundwasserdargebot gegenüber dem vertikalen Eindringen von Schadstoffen. Die Erarbeitung bundesweiter flächendeckender Informationen zum Schutzpotenzial der Grundwasserüberdeckung in den Jahren 2002 bis 2005 war ein Beitrag der Staatlichen Geologischen Dienste (SGD) zur erstmaligen Beschreibung der Grundwasserkörper im Rahmen der Berichtspflichten zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie.
Methode:
Die Ermittlung des Schutzpotenzials folgte methodisch grundsätzlich den Vorgaben der LAWA-Arbeitshilfe (Stand 2003) und sieht in der Kartendarstellung eine Einstufung in die Kategorien "günstig", "mittel" und "ungünstig" vor.
In Abhängigkeit von der digitalen Verfügbarkeit der benötigten Informationsgrundlagen ergaben sich in den geologischen Diensten der einzelnen Bundesländer im Wesentlichen zwei Lösungsverfahren:
Methode 1: In den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, dem Saarland und Sachsen wurden mit konventionellen empirischen Methoden vorhandene Flächeninformationen (Hydrogeologische Übersichtskarte HÜK250 oder andere landesspezifische Grundlagen) und/oder Punktinformationen (Schichtenverzeichnisse aus Bohrungen) mit hydrogeologischem Informationsgehalt hinsichtlich einer potenziellen Schutzwirkung gegen Schadstoffeintrag klassifiziert und nach den Vorgaben der LAWA interpretiert.
Methode 2: In Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen wurde die von den SGD entwickelte Methodik zur Ermittlung der Schutzfunktion der Grundwasserüberdeckung (HÖLTING et al . 1995) angewendet. Sie führt zu differenzierteren Aussagen, setzt aber flächendeckende Informationen über Sickerwasserrate/Grundwasserneubildung, nutzbarer Feldkapazität des Bodens, Gesteinsart und Mächtigkeit der Grundwasserüberdeckung unterhalb des Bodens, Gefügeeigenschaften der Festgesteine und artesische Druckverhältnisse voraus. Die auf einem Punktbewertungsschema beruhende Klassifikation wurde in die Kategorien nach Vorgabe der LAWA-Arbeitshilfe übersetzt. Flächen mit stehenden Oberflächengewässern und Gebiete mit bisher unzureichender Informationsdichte wurden nicht bewertet.
Eine detaillierte Übersicht der von den SGD verwendeten Methoden finden sie hier.
Geoviewer:
Karten:
- Schutzpotenzial der Grundwasserüberdeckung von Deutschland (DinA3-Format) (PDF, 8 MB)
- Schutzpotenzial der Grundwasserüberdeckung von Deutschland (DinA3-Format) (png, 943 KB)
Daten:
- Schutzpotenzial der Grundwasserüberdeckung (SGWU) als Shapefile
- Schutzpotenzial der Grundwasserüberdeckung (SGWU) als Web Map Service
Literatur:
- HÖLTING, B., HAERTLÉ, T., HOHBERGER, K.-H., NACHTIGALL, K. H., VILLINGER, E., WEINZIERL, W. & WROBEL, J.-P. (1995): Konzept zur Ermittlung der Schutzfunktion der Grundwasserüberdeckung. – Geol. Jb., C63: 5 – 24, 5 Tab.; Hannover.
- LAWA (2003): Arbeitshilfe zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie / Teil 3, S.36-37: Charakterisierung der Deckschichten (PDF, 18 KB)
- SGD (2016): Charakterisierung der Deckschichten gemäß LAWA-Arbeitshilfe - Methodische Übersicht. (PDF, 116 KB)
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