BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Geochemische Kartierung in Europa

Land / Region: Europa

Projektanfang: 01.01.1997

Projektende: 30.06.2006

Projektstand: 30.06.2006

Nickelgehalte in Oberböden (0-25 cm) in 26 Staaten in EuropaNickelgehalte in Oberböden (0-25 cm) in 26 Staaten in Europa

Auf einem Treffen der Direktoren der Geologischen Dienste Europas wurde 1996 die Durchführung eines Programms zur geochemischen Kartierung in Europa (geochemical baseline mapping) entsprechend den Anforderungen der IGCP 259 / IGCP 360 Projekte (International Geological Correlation Programme) als der europäische Beitrag zur IUGS Arbeitsgruppe "Global Geochemical Baselines" (International Union of Geological Sciences) beschlossen.

Derartige systematische umweltgeochemische Untersuchungen liefern u.a. eine wichtige Datenbasis für die europäische Gesetzgebung für die Gebiete Grundwasser- und Bodenschutz, Trinkwasser-Grenzwerte und Klärschlamm-Verordnung. Folgende Voraussetzungen müssen dabei erfüllt sein:

  • Die Verfahren müssen international standardisiert sein.
  • Die Datensätze sollten den größtmöglichen Teil aller potentiell schädlichen und essentiellen Elemente und Verbindungen umfassen.
  • Die geochemischen Informationen sollten aus Probenserien gewonnen werden, die Böden, Humus, Oberflächengewässer, Bach- und Flusssedimente (overbank sediments) abdecken.
  • Die Daten müssen für Geoinformationssysteme (GIS) verwertbar in digitaler Form vorliegen, so dass die Kompatibilität mit anderen Datensätzen (z. B. medizinischen Daten aus dem Bereich Medical Geology) gewährleistet ist.

Ziel der Kartierung ist es, mit der Entnahme, der Aufbereitung und der Analyse von Proben die Zellen des "Global Terrestrial Network (GTN)" abzudecken. Dieses Material soll auch als Referenz dienen, um die Ergebnisse nationaler geochemischer Kartierungen auf einen europäischen bzw. weltweiten Maßstab ausweiten zu können. Die Auswahl der Standorte für eine Probenentnahme erfolgt nach dem Zufallsprinzip und wird die aktuelle Situation Europas abbilden. Die Probenentnahme erfolgte für folgende Medien.

Oberflächengewässer: Charakterisierung der Wechselwirkung Geosphäre / Hydrosphäre sowie die Erfassung anthropogener Einträge als wichtigen Beitrag zur Sicherung der Trinkwasserqualität.

Bach- und Flusssedimente: Beschreibung der geogenen Verhältnisse der Einzugsgebiete und Vergleich mit nationalen Datenbeständen aus vorhandenen Sedimentuntersuchungen.

Böden: Sie sind u. a. von geologischen Variationen in der oberen Erdkruste beeinflusst. Der Vergleich unterschiedlicher Horizonte liefert Informationen über Ab- und Anreicherungsprozesse und über anthropogene Einträge.

Humus: Charakterisierung pedogener und atmosphärischer, anthropogener Einträge.

  • In der BGR wurden alle 890 Bachwässer aus 26 Staaten in Europa auf Spurenelemente mit ICP-OES und ICP-MS und alle Ober- und Unterböden mit der Röntgenfluoreszenz (RFA) analysiert.
  • Im Britischen Geologischen Dienst (BGS) wurden von allen Bach- wässern die Hauptbestandteile analysiert und von allen Bach- und Flusssedimenten die Haupt- und Nebenelemente mit der RFA.
  • Im Norwegischen Geologischen Dienst (NGU) wurden alle Bachwässer auf Quecksilber analysiert.
  • Im Finnischen Geologischen Dienst (GTK) wurden die Spurenelemente von allen Bachsedimenten und von allen Böden analysiert.
  • Im Polnischen Geologischen Dienst (PGI) wurden von allen Böden die Elemente aus dem Königswasser-Aufschluss bestimmt.
  • Im Französischen Geologischen Dienst (BRGM) wurden die Spurenelemente von allen Flusssedimenten analysiert.
  • Im Ungarischen Geologischen Dienst (MAFI) wurden die Quecksilbergehalte von allen Feststoffen bestimmt.
  • Im Geologischen Dienst von Slowakien (GSSR) wurden alle Feststoffe aufbereitet und für die Labore und das Archiv aufgeteilt.

Die Analytik wurde im August 2003 abgeschlossen, die Qualitätskontrolle im Dezember 2003, die Karten für die Interpretation wurden ab März 2004 vom Finnischen Geologischen Dienst (GTK) ausgegeben. In 2005 wurde Teil 1 und in 2006 wurde Teil 2 des Geochemischen Atlas von Europa veröffentlicht. Das Gesamtwerk ist auch online unter http://weppi.gtk.fi/publ/foregsatlas abrufbar.



Literatur:

  • DE VOS, W., TARVAINEN, T. et al. (2006): Geochemical Atlas of Europe. Part 2: Interpretation of Geochemical Maps, Additional Tables, Figures, Maps, and Related Publications. Geological Survey of Finland.
  • SALMINEN, R. et al. (2005): Geochemical Atlas of Europe. Part 1: Background Information, Methodology and Maps. Geological Survey of Finland.
    Geochemical Atlas of Europe. Part 2: Interpretation of Geochemical Maps, Additional Tables, Figures, Maps, and Related Publications.
  • DARNLEY, A.G., BJÖRKLUND, A., BÖLVIKEN, B., GUSTAVSSON, N., KOVAL, P.V., PLANT, J.A. et al. (1995): A global geochemical database for environmental and resource management. Final report of IGCP project 259, UNESCO Publ., Earth Sciences 19, 1995.
  • SALMINEN, R. et al. (1998): FOREGS Geochemical Mapping Field Manual. Guide 47, Geological Survey of Finland, Espoo.

Partner:

Die Geologischen Dienste in Europa und die Universitäten von Neapel, Padua, Siena und Genua in Italien

Kontakt:

    
Dipl.-Geol. Uwe Rauch
Tel.: +49-(0)30-36993-291
Fax: +49-(0)30-36993-100

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