BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

Navigation ▼

Antarktis-Tagebuch GANOVEX XI

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) führt von Mitte Dezember 2015 bis Mitte Februar 2016 die elfte Deutsche Nord-Victoria-Land Expedition in die Antarktis (GANOVEX XI) durch. Diese setzt die 1979 begonnenen geowissenschaftlichen Arbeiten des langfristig ausgelegten „GANOVEX“-Programms (German Antarctic North Victoria Land Expedition) im nördlichen Viktoria-Land und Rossmeer-Sektor der Antarktis fort. Gleichzeitig finden Baumaßnahmen zur Modernisierung der Gondwana-Station (MOGS 3) statt.

Zwei große Projekte: Antarktis-Expedition und Modernisierung der Gondwana-Station: Pressemitteilung vom 10.12.2015

GANOVEX XI

Modernisierung der Gondwana Station

Während der Expedition und der Modernisierung der BGR-eigenen Sommerstation Gondwana berichtet die BGR auf ihrer Homepage in einem Tagebuch über die Reise in die Antarktis sowie die Arbeit und das Leben der Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker im ewigen Eis.

Fragen und Anregungen bitte an info@bgr.de.

Das Versorgungsschiff ‚Italica‘ holt uns aus der Terra Nova Bucht ab

Abschließende Arbeiten und Abfahrt aus der Antarktis, 17.02.2016

Nach Abbau des Helliwell Camps führten wir unsere abschließenden Arbeiten von der italienischen Mario Zuccheli Station weiter. Mit dem Helikopter vermaßen unsere Strukturgeologen in 2500 Meter Höhe eine alte Nahtstelle im Ross Gebirge während Paläontologen Fossilien suchten, um die Lebensbedingungen vor etwa 200 Millionen Jahren zu bestimmen.
Leider hatten wir aufgrund des Wetterumschwungs nur wenige Tage Zeit für diese Untersuchungen. Eine Schlechtwetterfront war angekündigt und der Stationsleiter setzte den Termin zum Verlassen der Antarktis mit dem Versorgungsschiff ‚Italica‘ fest. Sämtliche Ausrüstung und Proben mussten in Containern verstaut und auf das Schiff gebracht werden.
So wurden auch die Modernisierungsarbeiten an der GONDWANA-Station unter Hochdruck abgeschlossen. Die Osmose-Anlage ist installiert und liefert entsalzenes Meerwasser, die neuen Generatoren laufen, die Abwasserbehandlung reinigt Abwasser, die Solarpaneele liefern Strom für die neuen Lithium-Batterien, die neuen Fenster und der neue Anstrich sind angebracht, die Heizung liefert wohlige Wärme in der Küche und den Aufenthaltsräumen. Wir können dankbar auf die anstrengenden Wochen zurückblicken, in denen wir viel Unterstützung von unseren Nachbarn aus Italien und Korea erhielten.
Jetzt genießen wir wieder das Leben auf der ‚Italica‘: warme Kojen, gutes Essen und vor allem die warmen Duschen an Bord. Bis zur Ankunft in Neuseeland schreiben wir die Betriebsanleitungen für die neue Technik der GONDWANA-Station, sortieren die Proben und diskutieren die ersten Ergebnisse. Viele offene Fragen können wir sicherlich erst klären, wenn die Proben in unseren Laboren im Geozentrum Hannover analysiert wurden. Wir freuen uns alle auf unsere Familien in Deutschland, die wir voraussichtlich Ende Februar wieder in die Arme schließen können.

Fotovergrößerung

Das GANOVEX-Expeditionsteam kurz vor der Abreise aus dem Basislager in den Helliwell Hills zurück zur Antarktis-Station an der Terra Nova-Bucht

Rückkehr zur Terra Nova-Bucht, 10.02.2016

Die Arbeiten in der Yule Bay waren sehr erfolgreich. Bei unserer Rückkehr ins Basislager in den Helliwell Hills hatten wir reichlich Proben im Gepäck. Eine erfolgreiche Expedition nähert sich ihrem Ende. Das Camp ist bereits komplett abgebaut. Der Abtransport Richtung Terra Nova-Bucht hat begonnen – und mit ihm auch eine logistische Herausforderung. Es sind gleich mehrere Flüge vom Camp zur Station an der Küste notwendig, um Mensch und Material wieder wohlbehalten aus dem Gelände zurückzubringen. Die zweimotorige Twin Otter mit 10 Kollegen an Bord und auch das Transportflugzeug mit einem Großteil des Gepäcks sind bereits das erste Mal in der Luft. Am späten Nachmittag erwarten wir beide Maschinen ein zweites Mal, um auch das übrige Team zurückzufliegen. Während wir noch die letzten Gepäckstücke sortieren, freuen wir uns schon auf den heutigen Abend. Den werden wir bei unseren italienischen Kollegen in der „Mario Zucchelli“-Station verbringen. Dort wartet auf uns eine heiße Dusche …

Fotovergrößerung

Die Gondwana-Station mit neuen Fenstern und Anstrich kurz vor Abschluss der Arbeiten

Endspurt an der Gondwana Station, 08.02.2016

Die Arbeiten an der Gondwana Station laufen in diesen letzten Tagen auf Hochtouren. Das bisher unsichere und schwer vorhersagbare Wetter macht alle auf der Baustelle nervös. Starker Wind oder Schneefall haben die Arbeiten immer wieder verzögert. Insgesamt sind wir aber mit den Arbeiten zufrieden. Die neue Gebäudetechnik ist installiert und hat die Testläufe bestanden. Jetzt konzentrieren wir uns auf die Rückführung der Gerüste und des Baugerätes mit unseren Heilikoptern zur italienischen Mario-Zuccheli-Station. Von dort wird es auf das Versorgungsschiff „Italica“ verladen. Die Zeit drängt, weil für die nächsten Tage ein Schneesturm angekündigt ist. Bis dahin soll alles sicher an Bord sein.

Fotovergrößerung

Wissenschaftler nehmen Gesteinsproben

Endspurt für das Expeditionsteam, 08.02.2016

Für uns Wissenschaftler hat die letzte Etappe der Expedition begonnen. Vom Camp in den Helliwell Hills gehts zur mehr als 200 Kilometer entfernten Yule Bay an der antarktischen Küste. Dort werden wir weitere Gesteinsproben nehmen.

Für die geplante Operation brauchen wir gutes Wetter und zwei Hubschrauber: Mit dem ersten Heli transportieren wir Treibstoff, der zweite hat uns Wissenschaftler und den Bergführer an Bord. Gemeinsam brechen beide Maschinen am frühen Morgen zur „Lillie-Marleen-Hütte“ auf. Die auf halber Strecke gelegene Station besteht eigentlich nur aus einem kleinen Container, der von der BGR gelegentlich als Schutzhütte genutzt wird. Bei dieser Expedition dient sie als Treibstoff-Depot. Während der Frachthubschrauber an der Station drei Fässer Kerosin ablädt und anschließend wieder zum Basiscamp zurückfliegt, geht es für das Wissenschaftlerteam an Bord des zweiten Helis gleich weiter zur Yule Bay. Hier werden wir Proben vom Yule Bay-Granit nehmen. Außerdem möchten wir mit unserem Geologenkompass noch einmal Gesteinsstrukturen vermessen. Auf diese Weise erhoffen wir uns neue Aufschlüsse über die Entstehungsgeschichte dieses Teils der Antarktis und über die Frage, wie sie in dem ehemaligen Gondwana-Kontinent mit Australien zusammengehangen hat.

Fotovergrößerung

BGR-Wissenschaftler nimmt Gesteinsproben im Gebirge

Forschungsarbeiten bei wechselhaftem Wetter, 26.01.2016

Das Wetter macht uns in diesem Jahr mehr zu schaffen als sonst. Nach einigen erfolgreichen Tagen im Gelände, bei denen wir auch unseren „Heli“ für die geophysikalischen Messungen einsetzen konnten, hindert uns im Augenblick der Schneesturm wieder an der Feldarbeit. Wir sitzen in unserem Basislager in den Helliwell Hills fest. Das Schneetreiben ist so dicht, dass wir keine 5 Meter bis zum nächsten Zelt schauen können. Unser Toilettenzelt war zeitweilig sogar völlig eingeschneit. Solche Bedingungen sind selbst für uns „alte Hasen“ sehr ungewöhnlich.

Wir machen das Beste aus dem schlechten Wetter. Das gut geheizte Mannschaftszelt, in dem wir gewöhnlich unsere Mahlzeiten einnehmen, fungiert jetzt als Büro und Labor. Die Geologen unter uns sortieren und beschreiben die bisherigen Gesteinsproben, die Geopysiker werten am Laptop ihre geomagnetischen Messungen der letzten Tage aus.

Der Wetterbericht, den wir täglich von unserem Kollegen aus der „Gondwana“-Station über das Satellitentelefon erhalten, verspricht für die nächsten Tagen aber Besserung. Deshalb sind wir optimistisch, dass wir unser wissenschaftliches Programm noch vollständig abarbeiten können. Es sind noch einige Messflüge nötig, um alle Gesteine unter dem Eis für unser geologisches Modell vom Untergrund zu erfassen. Auch die Geologen benötigen den Helikopter noch einmal, um zur Alamein Range, einem Gebirgszug in den Freyberg Mountains, zu gelangen. Dort wollen sie weitere Proben nehmen und Strukturen messen.

Viel Zeit im Gelände bleibt uns allerdings nicht mehr. Schon in drei Tagen beginnt der Rücktransport zur „Gondwana“-Station.

Fortschritte bei der Modernisierung
In der BGR-Station an der Terra Nova-Bucht gehen derweil die Modernisierungsarbeiten zügig voran. Seit zwei Tagen beziehen die Kollegen ihren Strom vom neuen Generator, der auch leistungsfähige Batterien auflädt. Auf der Baustelle ist es jetzt nicht mehr so laut. Gleichzeitig sorgt der neue Pelletofen in den Räumen für eine beinahe gemütliche Atmosphäre – und das „CO2-neutral“. Auch Küche und Duschen sind weitgehend montiert. Die ersten Gebäudeteile erstrahlen nach neuem Anstrich in einem Rot, das allerdings eher nach Rostschutzfarbe aussieht.

Einziger Wermutstropfen: Wasser gibt es weiterhin nur bei den italienischen Kollegen nach einer Fahrt mit dem Motorschlitten zur acht Kilometer entfernten „Mario-Zucchelli“-Station. Erst in einer Woche ist die neue Osmose-Anlage einsetzbar. Sie wird dann das Meerwasser zu Trinkwasser aufbereiten.

Fotovergrößerung

Die Gondwana-Station vor dem Umbau

Beginn der Forschungsarbeiten, 13.01.2016

Als am Neujahrstag um 4 Uhr morgens die „M/V Italica“ endlich komplett entladen ist, kann auch das Forschungsteam vom Schiff zur italienischen „Mario-Zucchelli“-Station umziehen. Dort beginnt das Warten auf Stand-by-Modus für den Weitertransport zum Basislager. Das Camp für die Expeditionsteilnehmer liegt rund 300 km nördlich von der Terra Nova-Bucht in den Helliwell Hills – bei 71°43'57" Süd und 161°22'33" Ost – auf über 1000 m Höhe. Es war bereits in der letzten Saison 2014/15 im Rahmen des italienischen Antarktisprogramms errichtet und genutzt worden.

Wegen des sehr wechselhaften Wetters, das Flüge zum Basislager immer wieder verhindert, können wir allerdings erst am 6. Januar mit dem Umzug ins Camp beginnen. Frühmorgens um 6.45 Uhr geht es los! Zuerst fliegen der Expeditionsleiter, unsere Ärztin, die beiden Bergführer und große Teile der Ausrüstung mit den drei Helikoptern ins Basislager. Anschließend hebt die zweimotorige Twin Otter mit sieben Wissenschaftlern zum ersten Mal ab. Am Abend schließlich erreicht das Flugzeug ein zweites Mal das Camp mit dem Rest des Teams und den Aerogeophysik-Instrumenten. Die ersten beiden Tage im Basislager brauchen wir, um uns richtig einzurichten und den letzten Teil unseres Survivaltrainings zu absolvieren. Dazu gehören der richtige Gebrauch von Steigeisen und das Training von Stopptechniken am Eishang.

Helikopter im UntersuchungsgebietHelikopter im Untersuchungsgebiet

Am 8. Januar ist es endlich soweit. Wir sind im Gelände! Die Geologen beginnen ihre Arbeiten im Bereich des Boggs Valleys in den südlichen Helliwell Hills und an den isolierten Felsen im Eis, den Nunatakkern. Unsere Geophysik startet mit dem Hubschrauber zu den ersten Messflügen über der weiter östlich gelegenen Lanterman Range. Am Abend kommt mit der Twin Otter der ersehnte Verpflegungsnachschub. An Bord der Maschine ist auch unsere Köchin Kirsten. Sie verstärkt unser Küchenteam, das bisher nur aus unserem Camp-Manager und Bergführer Maurice bestand.

Unsere dritte Camp-Nacht ist sehr unruhig. Der Wind peitscht mit Spitzengeschwindigkeiten von 110 Stundenkilometern gegen unsere Zeltwände. Aufgrund des heftigen Schneesturms müssen wir frühmorgens das Arbeits- und Helikopterersatzteilzelt nachsichern, da es fast umgeknickt wäre. Das Toilettenzelt sichern wir noch einmal mit Steinen und Schnee. Die Schlafzelte haben den Sturm erstaunlich gut überstanden.

Am 11. Januar lässt der Wind schließlich etwas nach. Flüge sind allerdings nach wie vor nicht möglich. Dafür marschieren wir Geologen zu Fuß zu den benachbarten Felsen und führen dort erste Messungen durch und nehmen Gesteinsproben.

Für die nächsten Tage hoffen wir auf besseres Wetter. Dann wollen wir auch den Helikopter wieder für Mess- und Transportflüge nutzen.

Beginn der Bauarbeiten
Während unsere Forscher ihr umfangreiches Programm absolvieren, hat das Bauteam am Neujahrstag das gesamte Material für die Modernisierung der „Gondwana“-Station von der nahegelegenen „Mario-Zucchelli“-Station herübergeschafft. Die Helikopter werden dabei als „Transportpferde“ genutzt. An dicken Seilen und in Netzen wird das sehr schwere Gerät unter den Helikopter gehängt und transportiert. Besonders der 900 kg schwere Baukran bereitete den Piloten Kopfzerbrechen. Bei solchen Lasten kommt ein „Heli“ sehr schnell an seine Grenzen. Deshalb haben wir das Eigengewicht der Helikopter reduziert und dazu Sitze und Türen entfernt. Bei ihren Flügen pfeift den Piloten in der zugigen Kapsel ordentlich der Wind um die Ohren. Am Ende brauchen wir für die Transportarbeiten insgesamt drei Tage.
In der Zwischenzeit hat das Team bereits die Baustelle eingerichtet und mit ersten Arbeiten begonnen. Die Gebäudetechnik mit Wasserversorgung, Heizung und sanitären Anlagen war zum Teil bereits in der Vorsaison 2014/2015 entfernt worden. Ohne die tolle Unterstützung und Gastfreundschaft unserer italienischen und auch koreanischen Kollegen von der benachbarten „Jang-Bogo“-Station hätten wir keine Duschen und auch kein Trinkwasser.

Neugierige Adelie-PinguineNeugierige Adelie-Pinguine

Auch an der „Gondwana“-Station ist das Wetter durchwachsen. Immer wieder schneit es, sodass wir mit dem Aussenanstrich warten müssen. Dafür haben wir gestern den neuen Ofen eingebaut. Das Fundament der Generatorstation steht auch schon, während die Fundamente des Toilettentraktes gerade abbinden. Die neuen Felsanker haben ihren Belastungstest erfolgreich bestanden.

Während der Arbeiten besuchen uns die Adeliepinguine regelmäßig auf der Baustelle, um nach dem Rechten zu sehen.

Fotovergrößerung

Ankunft in der Terra-Nova-Bucht im Nord-Victorialand. Der erste Helikopter ist startklar um die Italica in Richtung Festland zu verlassen. Im Hintergrund sieht man den Stratovulkan Mount Melbourne

Ankunft in der Antarktis, 29.12.2015

Nach fast zwei Wochen Überfahrt durch den Südpazifik sind wir endlich mit der „Italica“ in der Terra Nova Bucht des Rossmeeres angekommen. Dicke Packeisgürtel haben uns zuletzt gleich mehrfach den Weg versperrt, sodass wir mit unserem Schiff auf andere Routen ausweichen mussten. Das hat uns eine halbe Woche Zeit gekostet. Trotzdem ist die Stimmung gut. Wir sind alle überwältigt von der faszinierenden Schönheit dieser bizarren Eislandschaft. An der Terra Nova Bucht befinden sich neben der „Gondwana“-Station der BGR auch die italienische „Mario-Zucchelli-Station“ und die südkoreanische Überwinterungsstation „Jang Bogo“. Sofort nach der Ankunft hat die italienische Stationsmannschaft mit der Löschung der Schiffsladung begonnen. Weil die „Gondwana“-Station über keine eigene Anlege-Mole verfügt, werden die Container von der „Italica“ auf ein kleineres Fährschiff umgeladen. Die Barkasse bringt die Ladung zur „Mario-Zucchelli“-Station.

Ladekran an der Mario-Zucchelli-StationLadekran an der Mario-Zucchelli-Station

Dort wird das Baumaterial für die Modernisierung der „Gondwana“-Station auf Anhänger oder Schlitten umgeladen und mit Raupen zur 8 Kilometer entfernten deutschen Station gebracht. Parallel werden bereits die ersten Techniker vom Bau-Team mit dem Helikopter zur „Gondwana“-Station geflogen, damit die Arbeiten sofort beginnen können. Die Arbeitszeit ist aufgrund der relativ kurzen Expeditionsdauer bis Mitte Februar 2016 sehr knapp bemessen. Damit jeder Handgriff sitzt, wurde die Montage vor der Ausreise schon in allen Einzelheiten durchgespielt. Bestimmte Module sind sogar schon vormontiert, um Zeit zu sparen. Eine gute Vorbereitung ist das A und O….
Auch wir Wissenschaftler der Forschungsexpedition GANOVEX XI bereiten uns auf den Transport in das Außen-Camp vor. Auf dem Schiff wurden bereits einige grundlegende Dinge, die für das Überleben in der harschen antarktischen Umwelt nötig sind, besprochen. Dazu gehören beispielsweise Erste Hilfe-Maßnahmen. Auch Fertigkeiten wie das richtige Knoten von Seilen oder entsprechende Klettertechniken sind unerlässlich, um sich in Eis und Fels sicher zu bewegen. Vor der ersten Übernachtung auf dem Eis in der Nähe der „Mario-Zucchelli“- Station werden wir noch einige praktische Übungen durchführen. Jeder Teilnehmer wird sich dabei auch mit dem Inhalt des Survival-Pakets vertraut machen, das für das Überleben im Gelände stets mitgeführt werden muss.
In dieser unwirtlichen Gegend steht die Sicherheit über allem! Dennoch: Uns allen ist die Vorfreude auf den bevorstehenden Einsatz im Gelände bereits ins Gesicht geschrieben. In zwei Tagen werden die Helikopter das Forscherteam mit ihrer Ausrüstung etwa 300 km nach Norden zum Basislager in den Helliwell Hills im Transantarktischen Gebirge fliegen.
Doch vorher stoßen wir noch auf das neue Jahr an - ganz stilecht mit australischem Sekt.

Fotovergrößerung

Die „M/V Italica“ mit der BGR-Ausrüstung an Bord auf dem Weg in die Antarktis

Aufbruch mit dem italienischen Versorgungsschiff „M/V Italica“ in die Antarktis, 17.12.2015

Für die 23 Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker beginnt die Anreise mit einem langen Flug von Deutschland in das sommerliche Christchurch, der größten Stadt der Südinsel Neuseelands – ehe es mit dem Schiff weiter in die Antarktis gehen soll.
In der Hafenstadt Lyttelton, etwa 10 km südlich von Christchurch gelegen, muss das Team allerdings auf das italienische Versorgungsschiff „M/V Italica“ warten. Die Ankunft der „Italica“ verzögert sich wegen schlechten Wetters. Als das Schiff endlich in den Hafen einläuft, liegt eine zweimonatige Fahrt hinter dem Versorger. Seine Reise führte von Ravenna (Italien) über das Mittelmeer und den Atlantik, weiter durch den Panama-Kanal und schließlich über den Pazifik nach Neuseeland. An Bord ist bereits der Großteil der wissenschaftlichen Ausrüstung für die BGR-Expedition sowie das Baumaterial und die Werkzeuge für die Modernisierungsarbeiten an der Gondwana-Station – alles ordentlich in Containern verladen.
Leider ist unser Aufenthalt in Neuseeland nur von kurzer Dauer. Sofort geht es für das Team an die Arbeit. Für die restlichen Beladungsarbeiten bleiben nur wenige Stunden. In Lyttelton werden noch drei Helicopter für den Transport vor Ort in der Antarktis sowie einige empfindliche wissenschaftliche Geräte und Lebensmittel in den Bauch des Schiffes verladen. Nichts darf vergessen werden: in der Antarktis gibt es keinen Supermarkt oder Baumarkt um die Ecke. Was jetzt nicht da ist, fehlt später!
Heute, am 17.12.2015, stechen wir nach all den hektischen Vorbereitungen endlich in See. Auf uns wartet die letzte Etappe auf unserer Reise in die Antarktis. Erwartungsvoll blicken wir beim Verlassen des Hafens über das Meer Richtung Süden. Da irgendwo am Horizont, gut 2000 Seemeilen entfernt, liegt unser Ziel: die Terra Nova-Bucht im antarktischen Rossmeer. Der Weg dorthin führt uns durch die stürmischsten und rauesten Gewässer der Erde. Viele von uns hoffen, dass der Wettergott mitspielt und die Überfahrt nicht zu heftig ausfällt. Je nach Eisbedingungen dauert die Fahrt zwischen einer und zwei Wochen. Wir hoffen, schon Weihnachten die Terra Nova-Bucht zu erreichen. Heiligabend im ewigen Eis – was für eine Vorstellung…

Fotovergrößerung
Video "Italica im Packeis"

Diese Seite:

Hinweis zum Einsatz von Cookies

Mit dem Klick auf "Erlauben" erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihren Aufenthalt auf der Seite anonymisiert aufzeichnen. Die Auswertungen enthalten keine personenbezogenen Daten und werden ausschließlich zur Analyse, Pflege und Verbesserung unseres Internetauftritts eingesetzt. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz

OK

Zum Anfang der Seite ▲