Plenarsitzung und Workshop zum Entwurf der europäischen Bodenrahmenrichtlinie am 23. - 25.04.2007 bei der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)
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PRESSEMITTEILUNG BGR aktuell
Hannover, 23.04.2007
Alarm für den Boden: Kartoffeln wachsen nicht auf Asphalt
Vom 23. bis 25. April 2007 treffen sich rund 120 Vertreter der EU bei der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover, um über die europaweite Ausweisung von Risikogebieten für den Boden zu debattieren. Denn der Boden, wichtigste Grundlage für die Ernährung der Menschheit, ist bedroht. In Deutschland wird vor allem die flächenhafte Bodenversiegelung zu einem zunehmenden Problem: Zwölf Prozent der gesamten Bodenfläche liegen bereits unter Siedlungen und Verkehrsflächen - und täglich kommt eine Fläche von über 150 Fußballfeldern dazu. Auf europäischer Ebene und weltweit ist das größte Problem des Bodens die Erosion. Experten schätzen, dass allein in Europa eine Fläche von über 150 Millionen Hektar - das entspricht der Größe Frankreichs, Portugals, Spaniens und Italiens zusammen - von der Erosion durch Wasser und Wind betroffen ist.
Dagegen soll die europäische Bodenrahmenrichtlinie angehen, zu der das European Soil Bureau Network (ESBN) und die Generaldirektion Joint Research Centre (JRC) der EU beigetragen haben. Die BGR vertritt die Bundesrepublik Deutschland beim ESBN und richtet vor dem Hintergrund der deutschen Ratspräsidentschaft die diesjährige Plenarsitzung des ESBN aus. Zum Eröffnungsdinner am heutigen Montag wird Bürgermeister Bernd Strauch die Delegierten im Gartensaal des Neuen Rathauses begrüßen.
"Alle reden vom Klima – der Boden aber hat keine Lobby", klagt Dr. Wolf Eckelmann, deutscher Repräsentant des ESBN und Fachgruppenleiter für Bodenkunde bei der BGR. "Dabei ist der Boden Grundlage für unser täglich Brot." Bedeutung und Schutzbedürftigkeit der Böden seien vielen Menschen kaum bewusst. "Wirksame Schutzmaßnahmen sind dringend erforderlich, damit die Böden nicht zunehmend erodiert, versiegelt und versauert werden. Denn was hier einmal zerstört wird, ist meist unwiederbringlich verloren," so Eckelmann.
Hintergrundinfo:
http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Boden/Zusammenarbeit/eu__bodenschutzstrategie.html
http://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Boden/boden__node.html
http://www.bgr.bund.de/DE/Gemeinsames/Oeffentlichkeitsarbeit/Pressemitteilungen/bgr__051129.html